Donnerstag, 26. März 2020

[Rezension] Sprache und Sein

Hallo meine Lieben!

Heute darf ich euch wieder ein Buch vorstellen, dass ich gerade eben beendet habe. 
Es handelt sich um das Buch "Sprache und Sein", welches mich auf eine Art und Weise begeistern konnte, wie es selten ein Buch konnte.
Ich wüsche euch viel Spaß beim Lesen meiner Rezension!



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Titel: Sprache und Sein
Autorin: Kübra Gümüşay
Verlag; Hanser Berlin
ISBN: 978-3-446-26595-0
Seitenanzahl: 208
Bewertung: ★★★★★






Inhalt:

Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt. Kübra Gümüsay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Doch wie können Menschen wirklich als Menschen sprechen? Und wie können wir alle – in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse – anders miteinander kommunizieren?


Meinung:

Anfangen möchte ich bei der Aufmachung des Buches, wobei gerade bei diesem Werk die Gestaltung zweitrangig ist, da der Inhalt wirklich wichtig ist. Trotzdem finde ich die Aufmachung mit ihrer abstrakten Art sehr passend, da es auch um ein abstraktes Thema, nämlich die Sprache geht.
Warum wollte ich dieses Buch lesen? Mir war von vorne herein klar, dass es sich hier um eine Mischung aus Sachbuch und autobiographischen Episoden handelt, die beide miteinander verwoben sind. Da ich selber zwei Studien betreibe, in der die Auseinandersetzung mit Sprache und all ihrer Macht eine tagtägliche Begegnung zu sein scheint, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. 
Was ich in diesem Buch fand, hätte ich mir trotzdem nicht erträumen lassen.
Bereits auf den ersten paar Seiten fesselte die Autorin Kübra Gümüşay mich dermaßen, dass ich nicht  nur meine Ubahn-Station verpasste und beinahe zu spät in eines meiner Seminare kam, sondern auch in eben diesem kaum geistig, sondern hauptsächlich körperlich anwesend war, da meine Gedanken noch um das zuvor Gelesene kreisten. Das Besondere an diesem Buch ist, dass Kübra Gümüşay einige Ereignisse aus ihrem Leben erzählt und mithilfe von diverser Sekundärliteratur ihrer persönlichen Lebensgeschichte eine hochwissenschaftliche Basis verpasst. 
Wie bereits erwähnt, beschäftige ich mich sehr oft mit der Sprache und ihrer Bedeutung in unserem alltäglichen Handeln, trotzdem gab es in diesem Buch kaum eine Seite, durch die ich nicht etwas neues lernen und verstehen konnte. Mir war bewusst, dass Sprache nicht nur der Schlüssel zur Kommunikation und somit auch zu unserem persönlichen Werdegang sein kann, sondern dass Sprache unsere Wahrnehmung beeinflusst, jedoch wäre ich niemals auf die Idee gekommen, wie sehr unser Weltbild durch unsere jeweilige Sprache geformt wird. Im positiven wie im negativen Sinn. Auch war mir bewusst, wie schwierig es für Personen mit einer anderen Erstsprache, als die, die in ihrem unmittelbarem Umfeld gesprochen wird, im Alltag sein kann, Kübra Gümüşay spricht hier allerdings Probleme an, die einer Person, die niemals in einer solchen Lage gewesen ist, nicht im Traum einfallen würde. Sie befinden sich schlicht und einfach außerhalb unseres Vorstellungsvermögens.
Kübra Gümüşay hat mit diesem Buch etwas geschafft, was nur die wenigsten Bücher schaffen: Es hat mich nicht nur auf eine ganz besondere Weise gefesselt und unterhalten und mich zum Nachdenken angeregt, sondern es hat auch mein gesamtes Denken und Teile meiner Wahrnehmung irreversibel verändert. Und wenn ein Buch dies schafft, dann ist es etwas ganz besonderes.


Fazit:

Dieses Buch empfehle ich an alle Sprachinteressierten, an alle jene, die sich gerne mit einem hochkomplexen Thema, das uns alle betrifft, auseinandersetzen wollen und vor allem an die, die die Macht und die damit verbundenen Privilegien, eine Sprache zu beherrschen, noch nicht erfasst haben. 



Das war es auch schon wieder von mir für heute.
Hat jemand von euch bereits dieses Buch gelesen? Lasst es mich gerne unter diesem Post wissen!
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!
Kathi

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